Toby Threadgill - Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu
Der Autor dieses Artikels, Dr. Stephan Langhoff nutzt beim Erforschen fernöstlicher Übe-Systeme eine interkulturelle Methodik (cross-cultural approach), die chinesische, indische und japanische Traditionen integriert. Diese Ganzheitlichkeit kann tiefe Einblicke in die zugrundeliegenden Prinzipien bieten. Dies wiederum hilft, eigene Potenziale auszuschöpfen.
Die DTB-Kooperation mit
Threadgill
Sensei und dem
von ihm geleiteten Takamura-ha Shindo Yoshin Kai
hat den DTB-Lehrern Zugänge zu einem faszinierenden Terrain
eröffnet und so ein höheres Niveau geschaffen für ihr
eigenes Verständnis und ihr Unterrichten.
Eine Herausforderung sind jedoch die unterschiedlichen Weltsichten: Zum einen die DTB-Standards der westlichen Gesundheitsbildung und zum anderen die Werte klassischer Bujutsu-Tradition vor der Meiji-Ära - inclusive Kami-Esoterik der "Martial Arts Culture".
Dr. Langhoff ist seit 1996 Ausbilder im
DTB (Dt. Taichi-Bund
- Dachverband für Taichi und Qigong ev). Sein
stilübergreifender Ansatz umfasst auch das
japanische Shindo Yoshin Ryu Jujutsu. Diese 1864 von dem Samurai Katsunosuke Matsuoka
gegründete Stilrichtung hat Ursprünge in
chinesischer Innerer Kampfkunst (Neijia) und ist die Urform des Wado-Karate, das
Langhoff ab 1969 von Shihan Teruo Kono erlernte.
Dieser war Schüler von
Hironori Ohtsuka (Wado-Begründer und Träger
eines Menkyo Kaiden des originalen Shindo Yoshin Ryu
Jujutsu).
Langhoffs intensive Beschäftigung mit der Urform des Wado-Karate erfuhr 2012 neue richtungweisende Impulse durch den persönlichen Kontakt mit Toby Threadgill (Menkyo Kaiden 1999), dem Kaisho (Vorsteher) des Verbandes "Takamura-ha Shindo Yoshin Kai". Er vertritt die Takamura-Ryuha weltweit. Dieses von Yukiyoshi Takamura in den USA um 1960 begründete System ist entstanden aus dem Obata-Nebenzweig der heute nicht mehr existenten Hauptlinie (Domonkai, R. Fujiwara).
Y. Takamura hat das Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu angepasst an unser westliches Umfeld und Threadgill Sensei ist von der Yoshinkai-Organisation seit 2003 mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut, das Vermächtnis seines Lehrers zu bewahren, zu fördern und zu verbreiten. Zu seiner Community gehören viele Wado-Karateka, die mit den Techniken und Strategien des klassischen Budo zur Quelle vorzudringen.
Fachbegriffe des japanischen Budo: "SYR" steht für "Shindo Yoshin Ryu" und "TSYR" steht für "Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu". In vielen Fällen sind diese Bezeichnungen Synonyme, da die originale Linie "Shindo Yoshin Ryu" und ihr Domonkai-Verband seit einiger Zeit nicht mehr existent sind. Jujutsu bedeutet "flexible Kunst".
"Yoshin" ist eine Kampfkunst-Metapher für elastische Biegsamkeit der Weide (salix purpurea), die die Schneelast abrutschen läßt und danach wieder zurückschnellt in die Ausgangslage: "Yo" bedeutet "Weide" und "Shin" bedeutet "Herz, Art, Wesen, Charakteristik". Eine ähnliche Metapher ist die Trauerweide (Yanagi). Gemeinsam ist ihnen ihr Bezug auf Reaktion und Resilienz (Quelle Buch von Threadgill / Ohgami "Shindo Yoshin Ryu - History And Technique").
Es gibt über die Jahrhunderte mehrere Samurai-Kampfstile, die sich als "Yoshin Ryu Jujutsu" bezeichneten; dennoch hatten sie unterschiedlichste Ursprünge, Techniken und Zielsetzungen. Ihre Verbände haben "Lineage-Charts (Stammbäume)" erstellt, die die Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich machen. Insofern gibt es keine Exklusiv-Ansprüche einer einzigen Lineage ôder Organisation auf den Namen.
T. Threadgill ist Vorstand des "Takamura-ha Shindo Yoshin Kai". Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu ist ein klassischer Budo-Stil (Koryu) mit und ohne Waffen. Trainiert wird mit Partner und solo. Der autorisierte Nebenzweig (gegründet 1895 von S. Obata) ist abgespalten von der Hauptlinie Shindo Yoshin Ryu (gegründet 1864 von K. Matsuoka). Dies ist auch die Urform des Wado-Karate (gegründet 1932 von H. Ohtsuka, Menkyo Kaiden) *.
Alle Schulen beziehen sich auf den Samurai Y. S. Akiyama (um 1640) als Stammvater und auf chinesische Vorläufer, die "nachgiebige Verbundenheit" zum Hauptprinzip erhoben. Diese Resilienz hat sich als eine Art "Geheimwaffe Innerer Kampfkunst" bewährt und spiegelt sich im japanischen "Ju" und den "Nairiki-Konzept" für Innere Kraft.
Angesichts der immer kleiner werdenden Rolle des japanischen SYR-Verbandes "Domonkai" kommt der Takamura-Nebenlinie, der Threadgill Sensei vorsteht, eine maßgebliche Rolle zu. Weil im Laufe der Jahrhunderte in China so viel Wissen verloren gegangen ist, hat der DTB nach dem Threadgill-Lehrgang eine Studiengruppe zur Sammlung öffentlich zugänglicher Informationen eingerichtet. Diese wurde kürzlich erweitert um indische Yoga-Einflüsse.
Vor über 50 Jahren begann ich, bei Teruo Kono das Wado-Karate zu erlernen. In wöchentlichem Unterricht und auf Lehrgängen lehrte er seine Schüler, die zugrunde liegenden Prinzipien zu begreifen und anzuwenden. Hauptbereich waren Kihon, Kata und Kumite. Zum langfristigen Lernziel gehörte neben "natürlicher Bewegung" die Entwicklung Innerer Kraft für Stabilität, Nachgiebigkeit und Flexibilität.
Das Insider-Wissen, das ich von Toby Threadgill bekam, bezieht sich auf chinesische Wushu-Prinzipien, die ich als "Kronjuwelen" oder "Tafelsilber" einstufe und die mir von meinen chinesischen Lehrmeistern so nicht vermittelt wurden. Siehe dazu: "Musubi", T. Threadgill (Takamura-ha).
Threadgill Sensei ist nicht nur technisch und interkulturell sondern auch methodisch-didaktisch außerordentlich versiert. Zudem ist er vertraut mit dem klassischen Lernmodell des "Shu-Ha-Ri". In seinem Unterricht setzt er wichtige weiterführende Schwerpunkte: Beispielsweise stellt er "Nairiki (Innere Kraft)" über "Gairiki (äußere Kraft)". Hierbei sind Entspannung und der "Budo-Body" die Kernthemen. Sie sind als Schlüsselthemen unverzichtbare Forderung - und sie weisen auf die chinesischen Ursprünge hin.
Denn dies liegt ja auch dem Qigong und Tai Chi (Taijiquan) zugrunde. Hier ergeben sich Synergien für ein tiefergehendes Verständnis von Körper-Geist-Einheit, Innerer Kampfkunst, Meditation und Gesundheitsbildung. Die Erklärungsmodelle sind für DTB-Lehrer auch deshalb stimmig, weil sie ganz ohne "Ki" auskommen.
Im September 2016 hat Tobin E. Threadgill (Menkyo Kaiden des Takamura-Ha Shindo Yoshin Ryu) Barbara Pellegrini und Corina Groß eine Shoden Lehrlizenz (Menkyo Shoden) verliehen. Diese offizielle Auszeichnung an die Hamburger Threadgill-Schülerinnen eröffnet ihnen weitreichende Perspektiven - u. a. eine TSYR-Dojo-Gründung in der Hansestadt, regelmäßige Kurs-Angebote sowie Threadgill-Lehrgänge.
Durch die neuen Perspektiven regelmäßigen TSYR-Unterrichts in Hamburg ergeben sich für DTB-Lehrer hilfreiche Zusatz-Möglichkeiten bei der Fort- und Weiterbildung. Der DTB eV hat bereits seit 2013 TSYR-Angebote anerkannt für DTB-Lizenzverlängerungen.
IIch freue mich nun über eine Neuigkeit: Es gibt seit 2016 ein autorisiertes Hamburger Dojo unter der fachkundigen Leitung von Barbara und Corina. Den langjährigen Threadgill-Schülerinnen wurde die Shoden-Lizenz verliehen. Mit dieser seltenen Auszeichnung hat die TSYR-Jujutsu-Linie nun auch in der Hansestadt ein offizielles Zuhause, in dem regelmäßig trainiert werden kann. Auch diese Unterweisung kann vom DTB eV für Lizenzverlängerung angerechnet werden. Die DTB-Richtlinie haben 2017 auch noch andere deutsche Organisationen übernommen.
Das Erlernen des "Takamura-Shindo-Yoshin-Ryu-Jujutsu" unterliegt dem strengen Regelwerk des "Yoshin Kai". Dieser in den USA gegründete Verband wird geleitet von Kaisho Tobin E. Threadgill. Voraussetzung für offiziellen vom Kaisho autorisierten Unterricht ist eine Shoden Lehrlizenz (Menkyo Shoden).
In Hamburg gab es jedoch noch keine, als Threadgill Sensei 2013 auf Einladung des Tai Chi Zentrum Hamburg eV. einen ersten Wochenend-Lehrgang leitete. Doch mit der Dojo-Gründung 2016 haben sich die Dinge sehr konstruktiv und ermutigend weiterentwickelt: Regelmäßiges Training nun auch im Norden Deutschlands möglich ist - ein Wunsch von mir ist damit in Erfüllung gegangen. Ich wünsche den beiden Instruktorinnen viel Erfolg!
Die beiden Neu-Graduierten leben in Hamburg und sind vielen DTB-Lehrern durch ihre Demonstrationen mit Threadgill Sensei auf dem Hamburger Lehrgang bereits bekannt. Barbara ist seit Jahrzehnten auch Wado-Ryu-Karateka und war wie ich über lange Zeit Kono-Schüler. Die beiden haben nun die entsprechende Lizenz erhalten, um ein offizielles TSYR-Dojo in Hamburg zu gründen und zu leiten. Ob dadurch auch eine TSYR-Studygroup entsteht, ist noch unbekannt.
Kampfkunst/ Kampfsport/ Kampfstile: Eine große Zahl von Hamburger Sportvereinen, Schulen für Kampfkunst/ Selbstverteidigung sowie Dojos unterrichten diverse Jujutsu-Stile. Künftig wird auch Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu unter kompetenter Anleitung trainiert werden können. Wie das Tai Chi Zentrum Hamburg eV meldet, gibt es ein wichtiges Novum: Es ist eine erste TSYR-Gruppe in Hamburg geplant. Die Ryuha könnte demnächst regelmäßig und langfristig auch in Hamburg unterrichtet werden! /p>
Update 2017: Nun ist es soweit: Die TSYR-Gruppe hat bereits erste Unterrichts-Einheiten durchgeführt - dabei war auch ein vom DTB eV ausgebildeter Taiji-Qigong-Übungsleiter. Er kennt Barbara und Corina, wie viele andere auch, bereits vom internationalen Hamburger Threadgill-Lehrgang 2013. Die Angebote im Eilbecker Sportverein richten sich an Anfänger und Fortgeschrittene. Der Unterricht wird anders als bei Threadgill Sensei nicht auf Englisch sondern in deutscher Sprache abgehalten - sicher eine gewisse Erleichterung für viele, die das Verständnis erhöhen wird. Nun bleibt zu hoffen, dass ein langfristiger Trainingsbetrieb gesichert wird und neben der Karate-Sparte noch eine TSYR-Abteilung entstehen kann. Ansprechpartner, Orte, Trainingszeiten und Kosten werden sicher noch auf der TSYR-Homepage veröffentlicht.
Ein offizielles TSYR-Dojo als Träger ist indes keine Voraussetzung für Threadgill-Lehrgänge - man denke nur an die regelmäßigen Wochenend-Kurse beim Berliner Karate-Verband e. V.. mit hochrangigen anderen Meistern wie Shuzo Imai (8. Dan Wado-Ryu-Karate), Robbie Smith und Bob Nash. Gleiches gilt für das Seminar 2013 beim Tai Chi Zentrum Hamburg e. V. (Seminar-Chronik s. Ausbildung Berlin).
Angesichts der großen Begeisterung nach dem Lehrgang (s. Feedback-Chart und Facebook-Page) war der Ruf nach Folge-Seminaren vorprogrammiert. Doch bekanntlich kam es bis heute nicht dazu. Daher ist gerade für den DTB eV. die Ankündigung Hamburger TSYR-Kurse eine willkommene Neuigkeit. Auch scheint es bei dieser erfolgversprechenden Entwicklung wahrscheinlich, dass der Meister wieder nach Hamburg kommt - dann natürlich auf Einladung des neuen TSYR-Dojos von Barbara und Corina. Mehr zum Kaisho / Yoshinkai: Tobin E. Threadgill.
Der Deutsche Taichi-Bund - Dachverband für Taichi und Qigong eV wurde 1996 in Hamburg gegründet. Seine zentrale Schulungsstätte ist das 1989 gegründete Tai Chi Zentrum Hamburg eV. Diese "Lehrerschmiede Deutschland" ist seit 1996 ausgezeichnet mit dem Siegel des "Weiterbildung Hamburg ev".
Ein Quantensprung für alle Lehrbeauftragte des DTB eV: SYR-Unterricht kann zur Lizenzverlängerung angerechnet werden. Dies betrifft die Stufen "ÜBUNGSLEITER", "LEHRER", "PROFI" und "AUSBILDER". Enthalten ist auch das japanische Konzept des "Shu-Ha-Ri". Siehe dazu die Lehrmittel-Downloads der Arbeitsgemeinschaft vor Ort. Mehrere Organisationen haben mittlerweile diese Richtlinie übernommen.
Der internationale Hamburger Wochenend-Lehrgang vom 12.7. bis 14.7. 2013 mit Toby Threadgill kam damals ja sehr gut an und er hatte einen besonderen Stellenwert. Der Meister aus den USA unterrichtete 18 Stunden lang die aus dem chinesischen Wushu stammenden "Nairiki No Gyo (Übungen für Innere Kraft"). Solo-Formen, Partner-Übungen, Demonstrationen und Vorträge wechselten sich ab. An diesem Masterclass-Lehrgang, den Dr. Langhoff ausgerichtet hatte, nahmen über 70 Personen teil - die eine Hälfte Threadgill-Schüler und die andere Hälfte akkreditierte DTB-Kursleiter. Für sie war diese vom weltweit tätigen Yoshin Kai zertifizierte Fachfortbildung ein wichtiger Top-Event und ein Meilenstein, wie man ihn nur selten findet.
Dem Interessierten erschließen sich unter der Oberfläche zahlreiche verborgene "Internals". Der Threadgill-Lehrgang bot DTB-Lehrern dafür einen großartigen Einstieg. Das internationale Treffen geriet zu einem "Forum für Internals", welches essentielle Wirkungsweisen detailliert behandelte und dabei Theorie und Praxis in einzigartiger Weise vereinte. In zahlreihen Folge-Treffen hat der DTB Kernthemen nachbereitet und erweitert.
TSYR-Lehrgang in Hamburg:
Das erste DTB-zertifizierte
Shindo-Yoshin-Ryu-Sportangebot in Hamburg war
bekanntlich der
Toby-Threadgill-Lehrgang. Der Meister aus den
USA unterrichtete 18 Stunden lang die
Nairiki No Gyo. Dieser internationale Hamburger
Wochenend-Lehrgang kam damals ja sehr gut an und er hatte
einen besonderen Stellenwert. Solo-Formen, Partner-Übungen, Demonstrationen und Vorträge wechselten sich ab.
Titel: Innere Kraft durch mehr Verbundenheit Optimierung von Körperstruktur und Körperhaltung.
Thema: TSYR-Nairiki-No-Gyo.
Sponsor: Tai Chi Zentrum Hamburg eV (gemeinnützig, Mitglied im HSB eV und VTF eV, Qualitätssiegel Weiterbildung HH eV).
DTB-Zertifizierung: Lehrer-Fortbildung / Lizenzverlängerung.
TSYR-Ausschreibung: Der Legende nach hat der südjapanische Budo-Experte Yoshitoshi Akiyama in China ein ausgeklügeltes Kampfkunst-System studiert. So begründete sich die Akiyama-Yoshin-Schule, aus der die Shindo Yoshin-Schule entstammt also aus der Integration bestehender japanischer Kampf-Formen mit einem hochentwickelten chinesischen System von Körpermechanik. Dieser Lehrgang soll Praktizierende aller Kampfkunst-Disziplien einführen in die Prinzipien des Shindo Yoshin Ryu Jujutsu und die einzigartige Methodologie der Schule zur Entwicklung von "Nairiki (Innerer Kraft)"
Legend
has it an accomplished budoka from southern Japan named
Yoshitoshi Akiyama /sic/ learned an intricate system of
martial study in China. In this way, the Akiyama Yoshin
ryu from which the Shindo Yoshin ryu descended was
created by integrating existing Japanese combat forms
with a sophisticated system of body mechanics developed
in China. This seminar seeks to introduce practitioners
from all martial disciples to the principles of Shindo
Yoshin ryu jujutsu and the schools unique methodology
for developing nairiki (internal strength).
Zu meinem Konzept des "Richtig Lernen und Lehrens" bekomme ich ein vielfältiges sehr positives Feedback weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Seit Jahren lassen sich verantwortungsvolle engagierte Lehrer in diesem ebenso modernen wie professionellen Rahmen fortbilden. Sie kommen mittlerweile aus vielen Ländern - darunter England, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Niederlande, Österreich, Polen, Schweiz, Spanien, Türkei und Ungarn.
Zu
dieser Foto-Montage bekomme ich des öfteren Anfragen. Es
geht dabei um wertvolle Anregungen, die ich durch den
Kontakt mit
Tobin E. Threadgill weiterentwickle. Die Idee zu diesem Bild
kam mir spontan bei einem Winterspaziergang, als ich an
die Akiyama-Legende dachte. Die
Shindo-Yoshin-Ryu-Jujutsu-Namensgebung beruht ja auf dem
"Resilienz-Prinzip", der
Eigenschaft der Weide, die Schneelast abgleiten zu
lassen und dadurch Schaden wie abgebrochene Äste zu
vermeiden. "Yo" bedeutet "Weide" und "Shin" bedeutet
"Wesen, Charakteristik". Das Prinzip der Nachgiebigkeit ist eine
zentrale Forderung innerer Kampfkünste.
Damit in engem Zusammenhand steht "ju (flexibel, weich)" - es ist ein Kampfkunst-Terminus, der oft gebraucht wird im Zusammenhang mit der Samurai-Kampfkunst und der Koryu-Diskussion. Gute Lehrer sollten sich unbedingt intensiv damit befassen. www.prinzipien.tai-chi-verband.de/ . Weiterlesen: FAQ Sportangebote: Shindo Yoshin Ryu Jujutsu.
Sponsor
des Lehrgangs war das Tai Chi Zentrum Hamburg eV.. Mit
der Ausrichtung hat das Institut erneut seine
Vorreiter-Rolle in zentralen Bereichen Ganzheitlicher
Gesundheitsförderung unterstrichen. Der gemeinnützige
Verein wurde 1989 gegründet und ist seitdem Mitglied
des Hamburger Sportbunds (HSB). Dieser ist die
Spitzenorganisation des organisierten Sports
in Hamburg und einer der 16 Landessportbünde
im Deutschen Sportbundes (DSB). Der HSB ist der größte
Dachverband der Hansestadt.
Das Tai Chi Zentrum ist seit 1989 auch Mitglied im Verband für Turnen und Freizeit (VTF). Dieser Fachverband für Sport-, Gesundheits- oder Fitness-Vereine ist zugleich einer der 21 Landesturnverbände des Deutschen Turner-Bunds. Er der größte Sportfachverband Hamburgs. Das Tai Chi Zentrum trägt seit 1992 das Qualitätssiegel des Weiterbildung Hamburg eV und ist eit 1996 die zentrale Schule des Dachverbandes DTB eV.
Immer
mehr Menschen nutzen fernöstliche Gesundheitsübungen für
Stressabbau und Meditation. Doch sich auf eine
Lehrer-Ausbildung einzulassen, verlangt natürlich
ungleich mehr als sich einfach nur in einem normalen
Turnverein anzumelden. Übergeordnete Sehweisen
ermöglichen ein tieferes Verständnis - dazu das
DTB-Facebook-Foto: Tai
Chi Klassiker: "Das Weiche besiegt das Harte".
Darüberhinaus sollen Einblicke in realistische
Selbstverteidigung und die zugrundeliegenden
"Martial-Arts-Essentials" die DTB-Lehrerausbildung auf
eine breitere und adäquatere Grundlage stellen. Quelle:
Sino-Japanese Research Abteilung
Shindo Yoshin Ryu.
Ich vertrete bekanntlich die These, dass man Tai Chi und Qigong besser lernen und lehren kann, wenn man größere Zusammenhänge der "Inneren Prinzipien" asiatischer Kampfkünste miteinbezieht. Ich veranschauliche dies gern am Beispiel des Shindo Yoshin Ryu Jujutsu. Dieser Budo-Stil repräsentiert die Urform des von mir seit 1969 von Teruo Kono erlernten Wado-Karate.
Als Initiator des ersten Hamburger Threadgill-Lehrgangs hatte ich mich erfolgreich dafür eingesetzt, dass Lehrinhalte und Seminar-Stunden vom TSYR-Kaisho zertifiziert und vom DTB eV. als Lizenzverlängerung anerkannt wurden. Damit setzte dieses Nihon Bujutsu neuartige Impulse weit über das übliche "Szene-Format" von Tai Chi und Qigong hinaus!
Im Fokus meiner Betrachtungen stehen Prinzipien der Entwicklung von "Innerer Kraft", von "JU", die Flexibilität von sowohl Körper als auch Geist sowie das Prinzip der "totalen Körper-Geist-Einheit" (s. Exkurs Tetsuzan Kuroda).
Die authentische originale Hauptlinie des Shindo Yoshin Ryu Jujutsu (Weiden-Stil) gehört mittlerweile zu den "bedrohten Arten" und ist im Mutterland Japan bereits kaum noch zu finden. Doch ist vieles davon in Theorie und Praxis in des Zweigs "Takamura ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu (T-TSYR)" erhalten geblieben.
Das von Y. Takamura in den USA entwickelte "Takamura ha Shindo Yoshin Ryu" ist ein Nebenzweig der japanischen Hauptlinie (Domonkai-Verband). Sie ist eine klassische Kampfkunst (Koryu) mit und ohne Waffen (Sogo-Bujutsu). Takamura paßte seine Stilart an westliche Schüler an. Wie in anderen Koryu-Stilen des Nihon Bujutsu auch unterscheidet man öffentlich unterrichtete Techniken (Omote) von geheimen (Ura). Diese dürfen nur einem "inneren Kreis" zugänglich gemacht werden.
Eine Besonderheit sind die aus dem chinesischen Wushu stammenden Elemente. Von besonderem Reiz dürften für viele Kampfkünstler die "Essentiellen Gebote" sein, die "Martial Arts Internals", wie sie sich in vielen asiatischen Kampfkünsten finden. Siehe auch die sino-japanischen Studien zu den "Chinesischen Taiji-Klassikern": Prinzipien des Tai Chi Chuan.
Das japanische "Nairiki" bedeutet "Innere Kraft" - im Gegensatz und als Ergänzung zu "Gairiki, äußere Kraft". Es ist ein Kampfkunst-Terminus im Bujutsu, der oft gebraucht wird im Zusammenhang mit der Bujutsu und der Koryu-Diskussion. Die acht Nairiki-No-Gyo werden bezeichnet als "vom Himmel inspirierte Lehren der Inneren Kraft". Eine oft übersehene entscheidende Grundlage ist die Vorstellungskraft (vgl das japanische "Shingi-Ichinyo" und das chinesische "Yi".
Die wichtige Rolle der Faszien in der korrekten Körpermechanik und Körperstruktur bei den Techniken der Kampfkünste ist gleichermaßen herausfordernd und interessant - s. das Threadgill-Thema "Budo-Body". Dabei muss auch der Stellenwert der "myofaszialen Ketten" des Bindegewebes beachtet werden.
Toby Threadgill ist einer von nur drei Shindo-Yoshin-Ryu-Meistern, denen die "Menkyo-Kaiden-Graduierung (Lizenz der vollständigen Überlieferung)" verliehen wurde. Seine Lehrgänge reflektieren für mich eine wahre Tiefe der "Jujutsu-Internals". Threadgill Sensei ist für mich eine Art "Rosetta-Stein", der mancherlei zu einer Ganzheit zusammenführt, das vorher für mich unerklärlich war. Dazu zählen in erster Linie sein Fokus auf "Körperstruktur / Haltung (Structure/ Posture)" sowie das "JU-Prinzip" der physisch-psychischen Flexibilität und Entspannung. Auch seine Hinweise zu den Faszien waren eine Art "Quantensprung". Seine Bujutsu-Expertise erweitert mein Wissen über "Innere Prinzipien" ganz erheblich - und auf eine Art, die prägend ist für mein eigenes Weiterkommen und meine Tätigkeit als bundesweiter Ausbilder des Tai Chi Zentrums. Quelle: Website-Rezension Tobin E. Threadgill.
Mehr zu meiner Tätigkeit als DTB-Ausbilder: Tai Chi Qigong Lehrerausbildung
Mein Weg der Forschung und Recherche ermöglicht mir ein tieferes Verständnis wichtiger "Martial Arts Internals". Manche haben schon früh den Weg von China nach Japan gefunden. Wesentliche Einblicke ergaben sich für mich durch Aussagen bedeutender Kampfkunst-Meister. Zu den westlichen gehören Tobin E. Threadgill, Dan Harden, Mike Sigman. Zu den östlichen gehören Hironori Otsuka, Teruo Kono, Shingo Ohgami und Tetsuzan Kuroda. Desweiteren bin ich beeinflußt von Musashi und Herrigel.
Dr.
Stephan Langhoff (geboren 1949) ist Geschäftsführer des 1989
gegründeten Tai Chi Zentrum Hamburg e. V.
(Website:
Tai Chi Qigong Verband Deutschland). Seitdem hat er
fernöstliche Übungen aus Kampfkunst, Meditation und
Gesundheit bei zahlreichen Institutionen unterrichtet.
Dazu zählen u. a. der Hamburger Sportbund HSB und große
Hamburger Mitglieder wie Walddörfer SV, Hamburger
Turnerschaft von 1816 und der SC Alstertal Langenhorn.
Er war seit 1969 Schüler von Teruo Kono Sensei (8.
Dan Wado-Karate, 8. Dan Shinto Yoshin Ryu Jujutsu Kempo)
bis zu dessen Tode 2000.
Langhoff gehörte 1996 zu den Gründungsmitgliedern des Dt. Taichi-Bundes DTB eV. Seit er 2012 Tobin E. Threadgill kennenlernte, betreibt der promovierte Philologe sino-japanische Forschungen zu "Martial-Arts-Internals" und empfiehlt sie seinen Schülern für Ausbildung Hamburg, Ausbildung Berlin, Ausbildung Göttingen und Ausbildung Hannover. Quelle: DTB-Manual der Abteilung Lizenzverlängerung: Wochenend-Lehrgänge und Stundenbilder".
Träger für die DTB-Lizenzverlängerungen ist seit
DTB-Gründung 1996 das Tai Chi Zentrum Hamburg eV.
Fortbildungen finden viermal jährlich in der Nordheide
statt - bislang bereits mehr 70! Se dauern von montags
14.00 Uhr
bis freitags 12.00 Uhr und umfassen 55 Zeitstunden. Ab
der Lehrer-Stufe können auch freiwillige Prüfungen
abgelegt werden. Sie enthalten zentrale Bereiche des
Curriculums in Theorie und Praxis. Geleitet wird
der Unterricht von mir und Angela.
Ab der
Lehrerstufe können Lehrer von den Krankenkassen
zugelassen werden, sodass ihre Kursangebote finanziell
gefördert werden. Die dafür zuständige Zentrale
Prüfstelle Prävention ZPP hat die Standardisierten
Konzepte des DTB bundesweit anerkannt. die
Zulassungquote beträgt einhundert Prozent. Zu
kostenlosen Unterlagen gehören
ZPP-Stundenbilder, Kursleiter-Manuale und
Teilnehmer-Handouts zur Traditionellen Chinesischen
Medizin TCM. All dies stellt der DTB seinen
Mitgliedern kostenlos zur Verfügung. Die
ZPP-Formalitäten werden damit zu einem Kinderspiel.
Zu den Themen der DTB-Fortbildungen gehören:
*
Die gängige Eigendarstellung der Community lautet: Takamura ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu Koryu bedeutet übersetzt "alte Schule", dazu gehören jene klassischen japanischen Kampfkünste, die vor der Meiji-Restauration des Jahres 1868 gegründet wurden. Beim Takamura ha Shindo Yoshin Ryu handelt es sich weiterhin um ein Sogo-Bujutsu. Zitiert nach: AK Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu.
Tags/ DTB-Qualifizierung: Breitensport, Sportangebote/ Sportarten, TSYR-Unterricht, TSYR-Dojo-Hamburg, Verleihung Shoden-Lehrlizenz, Toby-Threadgill-Lehrgänge Nürnberg, Berlin, Freising, Dudweiler.